Monika Jarecka

Mittwoch, 01. Februar, 20 Uhr

Ackerstraße 6/7, 2. Quergebäude, 2. Etage

Just
Acrylic on walls 
511 x 507 x 207 cm 
2015
adhoc, Bochum


Malerei ist aufs engste verknüpft mit der Unmöglichkeit einer Wiederholung. Originalität, Handschrift, Prozesshaftigkeit, Subjektivität und zeitliche Verzögerung sind ihr zu eigen. Minimale und möglichst effiziente, zumeist schnelle Eingriffe auf einem Bildträger konstruieren eine verräumlichte Situation.

Die Arbeit an der Malerei entsteht aus einer der Malerei eigenen Prozesshaftigkeit, einem sich-auf-dem-Weg-Befinden und dem Einfluss von Subjektivität. Etwas geschieht allmählich: unmerklich verändert sich die Situation. Die Bilder entstehen durch eine Überlagerung von Farbschichten.

Die Arbeiten setzen sich mit den Parametern der Malerei auseinander: Linie, Raster, Fläche, Oberfläche, die rechteckige Form einer Leinwand sowie Ihre Platzierung im Raum. Sie entstehen auf Leinwänden und als installative Malerei im Raum direkt auf der Wand. 
Ich entwickle Handlungsanweisungen, nach denen ich für die jeweilige Bildserie agiere. Die Anweisungen sind eindeutig formuliert, sie lauten beispielsweise: „Farben anmischen. Farbe herunterrinnen lassen. Der Bildträger darf nicht gedreht werden“. Ich versuche alsdann, diese knappe Vorgabe auszuführen. Es gibt jedoch immer eine Vielzahl von Möglichkeiten, eine an sich eindeutige Handlung auszuführen. Meine Arbeit konzentriert sich auf die Ausführung von jenen Unterschieden. So ist es möglich, mit einer sehr einfachen Absicht, eine komplexe Vielfalt von Ergebnissen und Bedeutungen zu provozieren.

Die Aktionen auf dem Bildträger sind von einer subjektiven und unzureichenden Bewegung der Hand abhängig. Aus mehreren Aufträgen entsteht, nach und nach, eine in sich ruhende Lage von Farbschichten. Mich faszinieren diese Fehler und Ungenauigkeiten, die bei der Konstruktion und Schichtung der einzelnen Ebenen entstehen. Es gilt, auf die allmähliche Veränderung zu reagieren.  
Im Entstehungsprozess bahnt sich Farbe ihren Weg nach unten: die Bilder lassen sich unter der Berücksichtigung der Schwerkraft nur ungenau planen. Ich selbst bin Zuschauer und Akteur zugleich, jemand, der einer langsamen Veränderung auf dem Bildträger beiwohnt, die sich durch das entstandene Ergebnis selbst bezeugt.

Monika Jarecka, 2017 

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