Cécile Dupaquier

Mittwoch, 08. Oktober, 20 Uhr

Karl-Marx Straße 58, 12043 Berlin, 2 Hinterhof, 3. OG links



Die Falte (2009)
Erde, Rasen, roter und schwarzer Asphalt, Beton
24 x 40 m
Am Anfang ist die Falte. Die Falte schafft Volumen, macht einen Körper erst möglich. Erst die Falte bringt eine Bewegung in die Skulptur, macht sie leicht und zeigt zugleich ihre Zerbrechlichkeit.
Das Prinzip der Falte entsteht durch eine Transformation der Struktur. Ich gehe von geraden rechteckigen Flächen aus, die ich durch Schnitt und Falte verlagere. Somit entledige ich die im Baumarkt erworbenen Körper ihres vorläufigen, nützlichen Lagerzustandes und erfrage andere, verborgene Tendenzen. Im Verlauf der Recherche öffne ich das Material, so dass es auseinanderfällt und nach Halt sucht. Unstetigkeit und Beweglichkeit sind hierbei ein erstes Ausweichen und geben der Unruhe Gestalt - der Bewegung in der Skulptur.
Der gefaltete Körper orientiert sich neu. Aus aneinander liegenden Gliedern wird auf diese Weise ein Körper, in sich überlagernden Flächen entstehen Räume. Dabei flüchten die abstrakten Skulpturen das Vordergründige und bewegen sich diskret an der Grenze zwischen Erscheinen und Verschwinden. Genau dort - im Begriff des Werdens und Vergehens - befragen sie den Eigensinn des Raumes.
Die Falte gibt meinen Skulpturen, Gestellen und Bauten die Möglichkeit, sich einen Platz im Raum zu suchen, sich ihre Umgebung - Wand, Boden und Decke - anzueignen, im Raum aufzugehen, sich im Raum zu entfalten.